Nach langjährig bekannten Missständen kann das Veterinäramt endlich einschreiten und die Katzenstation einer Hobbyzüchterin auflösen. Bei der Räumung der überfüllten Zuchtstätte hören die Helfer ein Kratzgeräusch. Eingeklemmt hinter einem Einbaumöbel befreien sie schliesslich ein junges Kätzchen aus seiner misslichen Lage. Bei der Ankunft im Tierheim stellt sich heraus, dass ihre Hinterbeine und der Schwanz Lähmungserscheinungen zeigen. Die Abklärungen beim Tierarzt geben wenig Hoffnung. Die Therapieansätze sind beschränkt und aufwändig. Eine Vermittlung ist unter diesen Umständen aussichtslos.

 

Von Hobbyzüchterin total vernachlässigt
Im Tierheim kann die Katze nicht bleiben. Wir werden angefragt, ob wir der Kätzin noch eine Chance geben. Im Laufe der Jahre konnten wir im Umgang mit Lähmungen erstaunliche Erfolge erzielen. Wir nehmen Coco bei uns auf. Ihr körperlicher Zustand ist bedenklich. Glücklicherweise ist Coco sehr zutraulich und lernfähig. Das erleichtert unsere Pflegemassnahmen. Unser Physio-Therapie-programm ist auf ihre Verletzungen abgestimmt und soll helfen, Blockaden zu lösen.

Die ersten drei Wochen sind zeitintensiv. Trotz der Behinderung versucht Coco immer wieder auf die höher gelegenen Katzenliegen zu gelangen. Wir helfen nach, indem wir eine Liege auf Kniehöhe einstellen und die Höhe regelmässig anpassen. Der Tag, an dem es Coco gelingt, auch auf die obersten Katzenliegen zu gelangen, ist für uns alle ein unbeschreiblicher Glücksmoment! Mit der Zeit erholen sich ihre Hinterbeine und mit Ausnahme der Schwanzspitze, verschwinden die Lähmungserscheinungen vollständig. Heute hat die mittlerweile 3-jährige Coco einen festen Platz in unserer Katzenfamilie.

 

Herkulesaufgabe für das Regaboga Team
Was bedeutet es konkret, kranke, verstossene oder verhaltensauffällige Tiere aufzunehmen, wenn die Alternative nur noch die Euthanasie ist? Wo wir noch eine Chance sehen – allen Widrigkeiten zum Trotz, wenn nötig rund um die Uhr – Hilfe zu leisten. Medizinische Versorgung, eine bessere Lebensqualität, Sicherheit und Geborgenheit zu schenken. Dem Tier die Zeit zu geben, die es braucht, um wieder Vertrauen zu den Menschen aufzubauen. Wir vom Gnadenhof zum Regaboga tun das täglich, seit über fünfundzwanzig Jahren. Doch ohne Ihre Hilfe, könnten wir diese Herkulesaufgabe nicht bewältigen. Herzlichen Dank für Ihre Spende!