Luca, ein kleiner Rüde, kam durch eine Tierschutzorganisation in die Schweiz. Er stammt aus Rumänien, dem Land mit der grössten Streunerpopulation Europas. Diese Hunde werden dort oft als Plage angesehen. Kaum jemand kümmert sich um das Elend dieser Tiere, füttert oder versorgt sie, wenn sie verletzt sind. Sie wachsen auf ohne ein Gefühl von Sicherheit und Vertrauen in ihre Umwelt. Von privaten Firmen werden sie eingefangen und in städtischen Tötungsstationen oder „Tierheimen“ untergebracht. Doch dort geht ihr Leid weiter.
Von Hand zu Hand gereicht
Durch diese Erfahrungen geprägt, meidet Luca die Nähe zu Menschen und liess sich kaum anfassen. Weil man sich die Haltung einfacher vorgestellt hatte, wurde er von einem Platz zum nächsten weitergereicht. Luca zog sich immer mehr zurück, bis sein Verhalten ein kritisches Ausmass annahm. Ein Tierarztbesuch war praktisch nicht mehr möglich.
In der Hundepension zurückgelassen
In diesem Zustand wird Luca in unserer Hundepension vom Besitzer, der im Spital einen Eingriff machen müsse, als Ferienhund abgegeben. Die Verfassung des Vierbeiners ist erbärmlich, ein ärztlicher Untersuch aber undenkbar. Er hat ein ruhiges, gutmütiges Wesen, doch sobald sich ihm jemand nähert, verkriecht er sich. Er lässt sich nicht anfassen und frisst nur, wenn wir uns entfernen. Drei Wochen vergehen. Er sollte wieder abgeholt werden, doch sein Besitzer meldet sich nicht. Wir nehmen Kontakt auf und erfahren, dass dieser ins Ausland gezogen ist. Auf diese Weise ein Haustier zu „entsorgen“, ist uns noch nie passiert.
Einen Neubeginn wagen
Wir beschliessen, Luca einen neuen Start ins Leben zu ermöglichen. Unsere Erfahrung mit traumatisierten Hunden, Zuwendung und viel Geduld, führen zu ersten, kleinen Erfolgen. Nach einigen Wochen kann der längst fällige Tierarztbesuch durchgeführt werden. Was wir sehen, erschüttert uns! Unter anderem ist sein Zahnfleisch stark entzündet, alle Zähne sind faul und müssen gezogen werden. Was muss der sanftmütige Rüde doch täglich für Schmerzen ertragen haben? Doch Lucas Lebenswille bleibt ungebrochen! Er hat endlich ein Zuhause gefunden wo er bleiben und sich sicher und geborgen fühlen kann.
Luca hat viel Leid erfahren doch sein Überlebenswille blieb ungebrochen. Der kleine Rüde
hat ein sanftes Wesen, ist inkontinent und kann nicht vermittelt werden. Er gräbt gerne
ein Erdloch und hat sich in unserem Garten ein gemütliches Plätzchen ausgesucht. Im Laufe der Zeit
hat Luca Zutrauen gewonnen. Heute geniesst er es, von uns gekrault zu werden.